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Einen Petticoat mit armenischer Spitze verzieren

Vor einiger Zeit habe ich einen Edwardianischen Unterrock genäht und damals beschlossen, dass ich den Saum mit handgefertigter armenischer Spitze verzieren werde. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, wie lange das dauern würde. Und es ist nicht die Herstellung der Spitze allein, die so lange gedauert hat, sondern all die Kleinigkeiten, die diesen Prozess begleiteten.

Zunächst kannte ich die Technik nicht. Ich hatte nur ein paar Bilder im Internet gefunden und war von der Ästhetik sehr angetan. Ich war ziemlich froh, dass ich den türkischen Namen "İğne Oyaları" gefunden habe, der eine Reihe von Nadel- und Häkelspitzen-Techniken zu beschreiben scheint. Die einzige sehr unspezifische Übersetzung, die ich finden konnte, war "Nadelspitze". Es war ziemlich schwierig, Anleitungen zu finden, denn die meisten sind auf Türkisch, was ich nicht mehr so gut verstehe, und es gab auch nicht viele Anleitungen.

Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft, mir die Grundlagen anzueignen und einige Tests zu machen. Aber schon bald merkte ich, dass das komplizierte Muster, in das ich mich verliebt hatte, meine Fähigkeiten überstieg.
Also musste ich einen Schritt zurücktreten und ein weniger schwieriges Muster wählen, und ich fand langsam heraus, wie man den Faden einmal vor und einmal hinter der Nadel platziert, ohne jedes Mal nachzuschauen, wie es geht.

Während des Prozesses war ich etwas unzufrieden mit dem Aussehen der Spitze. Sie wirkte für meinen Geschmack zu plump, aber alle, die ich fragte, rieten mir, weiterzumachen. Es ist ja nur ein Unterrock und die Spitze wird nicht so oft zu sehen sein.

Ich habe eine ganze Weile nicht an der Spitze gearbeitet, aber dann hat mich der Covid erwischt und ich konnte zwei Wochen lang nichts tun, was meinen Verstand erforderte. Nach einer Woche hatte ich die Nase voll vom Nichtstun und habe mir das Projekt wieder geschnappt und einen Knoten nach dem anderen geknüpft und langsam diesen meterlangen Rand aus Spitze gebaut. Das war damals ein tolles Projekt für mich und ich hatte das tolle Gefühl, endlich ein Projekt zu beenden, obwohl ich eigentlich völlig erschöpft war.

Zum Glück hatte ich gerade genug Perlen. Es waren nur ein paar fehlerhafte Perlen übrig, der Rest der Schachtel ging in die Spitze.

Ehrlich gesagt, finde ich die Spitze immer noch ziemlich klobig, aber das mag vor allem an dem recht dicken Garn liegen.
Dennoch habe ich die Grundlagen dieser Technik gemeistert und werde vielleicht eines Tages eine andere, kürzere Spitze mit einem viel feineren Garn machen.

Genutztes Material:

  • Weißes Häkelgarn No. 30
  • Transparente Rocailles

Das Video zum Prozess kann hier angeschaut werden.

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